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Harald Sicheritz de
leer
Trautmann
Es gibt Menschen und es gibt Leute. Der Trautmann ist ein Mensch. Ein gewöhnlicher Wiener Abteilungsinspektor, weil das mit der Kieberer-Karriere ist nicht so seines. Ein alter Hund, der keine neuen Tricks mehr lernt. Aber die er schon kann, beherrscht er verdammt gut.
„Die Gruppe 4 ist meine beste,“ sagt der Oberst immer. Die Gruppe 4, das sind der Trautmann und seine zwei Assistenten, die Moni und der Burschi.

Dann die Leiche am Donauufer. Junge Frau um die 20, fürchterlich zugerichtet. Erste Spuren führen nach Ungarn. Dort vermissen sie eine Aranka. Drum fährt der Trautmann nach Budapest. Witterung aufnehmen.
Derweil finden der Burschi und die Moni den Vater vom Mordopfer. Steuermann auf einem Donauschiff. „Studieren wollte sie, in Dortmund,“ sagt er.
Der Trautmann hat aber längst einen anderen Geruch in der Nase – Mädchenhandel. Er sucht einen „Simba“, der ein bissel wie der Brad Pitt ausschaut. Der Sandler Rudi weiß alles. Der Simba ist der Bub von der Mitzi vom Seniorenstrich. Der fangt in Ungarn die Disco-Hasen damit, dass er angeblich Models für den Karl Lagerfeld sucht. Der Trautmann findet den Simba, aber da ist der schon tot.

Wenn die Polizei wegen einer toten Hure und einem toten Zuhälter groß ermittelt, dann ist das schlecht für gewisse Geschäfte. Der Herr Nationalrat spürt das als Erster, weil seine politische Farbe ist Grau. Grau wie „Grauzone“. Und den Trautmann kann er sowieso nicht leiden.
Was dem Trautmann wiederum Wurscht ist. Wer heikel ist, bleibt übrig. So ist das am Karmelitermarkt.

HS  
Als Wolfgang Böck beim Kaisermühlen Blues seine erste Szene als Trautmann gespielt hat, haben der Ernst Hinterberger und ich schon geahnt, dass eine besondere Polizistenfigur der österreichischen Filmgeschichte wird. Trautmann hat’s auch gut ausgehalten, dass das Konzept der Filmreihe nach meinem schweren Autounfall anders weitergeführt worden ist.