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Harald Sicheritz de
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Bad Fucking
In diesem Film ist „Fucking“ ein kleines Dorf in den österreichischen Alpen – und ein zertifizierter Luftkurort, daher Bad Fucking. Die handelnden Personen wurden 1:1 aus der schräg satirischen Welt von Kurt Palms Erfolgsroman importiert:
 
Das Teenager-Mädchen Veronika muss im ungeliebten Souvenirshop der Familie arbeiten. Bald gehört ihr das Geschäft dazu noch ganz allein – die Eltern kommen unter jener gewaltigen Gerölllawine zu Tode, welche auch die Bundesstraße durch den Ort für immer zu einer Sackgasse macht. Die Außenwelt vergisst Bad Fucking schnell.
 
Die fesche Putzfrau Jagoda hat es seinerzeit aus Serbien dorthin verschlagen. Sie bildet mit Veronika die geistige Insel von Freude und Vernunft im Inferno des alltäglichen Wahnsinns. Auf einer winzigen, irdischen Insel werden die beiden am Ende ein biblisches Inferno der Natur überleben… 
 
Der aggressiv korrupte Bürgermeister und Hotelbesitzer Hintersteiner hat eine zündende Idee – er wird ins Naturschutzgebiet am Höllensee nicht, wie geplant, sein zweites Hotel bauen, sondern ein Asylantenheim. Damit ist genauso viel Geld zu machen wie mit den Touristen, die ohnehin nicht mehr kommen. 
Daran verdienen werden Hintersteiner und seine alte Freundin, die resche Bauunternehmerin Mitzi Sperr. Bezahlen wird das Ganze der Staat. Ein gemähte Wiese – jetzt, wo die Mitzi auch noch Innenministerin ist.
 
Hintersteiners Erzfeind ist der Gendarm Wellisch. Gemeinsam mit seinem Assistenten und einem Höhlenbewohner bekämpft der passionierte Fischer die bösen Pläne des Bürgermeisters.
Dessen älterer Sohn Kilian, ein Kleinkrimineller im Größenwahn, flüchtet vor der Wiener Polizei nach Hause, um den verhassten Vater mit noch böseren Plänen zu übertrumpfen. 
 
Was niemand weiß: ein Anlagebetrüger hat zwischenzeitlich alles Geld der Gemeinde plus Hintersteiners gesamten Privatbesitz verzockt.  
 
Zwischen den Fronten taumeln zudem Frau Hintersteiner, ihr seelisch ebenso zerrütteter, zweitgeborener Sohn Philipp, der sexuell ausgehungerte Zahnarzt und seine abweisende Gattin unfreiwillig durch bizarre Abenteuer – bunt dekoriert von einer Gruppe junger Cheerleaderinnen mit ihrer Trainerin, die sich freiwillig nach Bad Fucking verirrt haben. Ein Fehler, den die Armen nie wieder begehen werden…
 
HS
Bad Fucking war ein Hit an den Kinokassen und erzielt bei den Wiederholungen im TV noch immer sehr gute Quoten. Ein Beweis für die hohe Satire-Affinität der Österreicherinnen und Österreicher. Und dafür, dass die prinzipielle Identifikationstauglichkeit der Figuren und Geschichten für den Erfolg von Filmen viel mehr bewirkt als ewig gleich erzählte Mainstream-Inhalte.